Sterne, Meer und Wüste

Es wird immer trockener und wüstiger und steiniger. Wir sind in der Atacama Wüste angelangt. Hier haben chilenische, US amerikanische und europäische Wissenschaftler und Universitäten riesen Observatorien, um die Sterne und das Weltall zu beobachten. Wir melden uns bei einem der Observatorien an, wo man ins Teleskop schauen kann und haben Glück! In einer mondlosen Nacht sehen wir in aller Klarheit Saturn mit seinem Reif und Jupiter mit den 4 Monden im Gepäck und noch einen Sternencluster. Zusätzlich werden wir uns nun nachts nicht mehr verfahren, weil wir  anhand des “Kreuz des Südens” zuverlässig die Himmelsrichtungen bestimmen können. Jetzt sind wir infizert und wollen die hoch wissenschaftlichen Observatorien auch noch besuchen. Wir melden uns bei Tololo an und bekommen eine Zusage. Wir fahren mit einigen anderen Autos ca. 30 Km durch abgesperrtes Wüstengebiet auf den Hügel, wo die Anlage steht. Wir besichtigen das Gelände, die riesenhafte Sternwarte mit großem Teleskop und sind beeindruckt – wieder bekommen wir eine leise Ahnung von einer “neue Welt”oder müsste man hier von Welten sprechen und Raum und Zeit? Dann fahren wir hinunter ins Tal, bald kommen die Forscher und die Nacht und ihre Arbeit beginnt.

Wir fahren durch die Wüste, die am Meer liegt,  alles ist so steinig und karg, wieder eine weitere Kargheit, die anders aussieht als die  Kargheit im Süden des Kontinents. Ich genieße den Pazifik und die Tage in der Gischt. Die wenigen Städte sind eher Ansammlungen von Häusern und Hütten in denen man immer das Notwendigste einkaufen kann. Leider war hier im Norden Chiles, mitten in einer der trockensten Regionen der Erde, vor Kurzem ein katastrophales Unwetter. Die Folgen sind verheerend, die Orte überschwemmt. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.

Im Wüstenort San Pedro de Atacama treffen wir wieder viele Touristen aus aller Welt an, es ist ein so kleiner dorfartiger Ort und so belebt und quirlig. Agenturen bieten Touren an zu den umliegenden Naturschauspielen und wir sind mal wieder in der komfortablen Situation, einen Bremach dabei zu haben und alles selber fahren zu können. Im Valle de la Luna verbringen wir den Nachmittag und Abend, im Tal des Todes die Nacht.  Ein weiteres Highlight sind die Geysire El Tatio, sie liegen auf 4400m Höhe und sind somit das höchste Geysirfeld der Welt. Am schönsten sind sie früh morgens anzusehen, deshalb fahren wir nachmittags los, baden noch kurz vor Sonnenuntergang im heißen Wasser und lassen die eiskalte Nacht von –12 Grad und dünner Luft auf uns zukommen. Zugegebener Maßen, schön war sie nicht, die Nacht, aber der Morgen und das Spektakel und Gedampfe der Geysire ein nie gesehenes Schauspiel.

Manchmal übermannt mich ja das Heimweh und dann kommt die Natur wieder mit dem nächsten Spektakel ums Eck, so dass ich doch wieder unbedingt hierbleiben muss und will – das ist doch schrecklich. Wir werden sehen, mit was sie noch so aufwartet! Bis bald! Liebe Grüße, Petra und Heinz.