Nordwärts

Chile erscheint uns etwas sortierter als Argentinien, plötzlich halten die Autos in Punta Arenas wieder am Zebrastreifen und in den Restaurants gibt es köstliches Essen – vielleicht leicht angeglichen  an den europäischen Gaumen, denn auch hierher kommen viele Touristen. Punta Arenas ist eine “richtige” Stadt, mit Uferpromenade und Museen und altem Friedhof und es ist noch zu erahnen, wie es mal war, als die Magellanstrasse, an deren Ufer die Stadt liegt, von großer Bedeutung war.

Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Torres del Paine. Wir brausen dem mächtigen Bergpanorama entgegen, das in Chile auch  Bierdosen und Bierflaschen ziert, und sind begeistert – es ist wunderschön hier, blaue Berge, markanter Granit und die Torres ragen aus der Ebene in den Himmel. Wiedermal haben wir den Rucksack gepackt und wollen wandern. Eine Tour von 5 Tagen steht uns bevor. Heinz hat Spaß am Gehen und ist guter Dinge – Petra hat nicht so viel Spaß am Gehen und bricht die Wanderung früher ab. Somit waren wir das erste mal seit Reisebeginn für einige Nächte getrennt, danach war das Wiedersehen eine Freude! Der Nationalpark Torres del Paine ist wunderschön! Nur sehen das die anderen Reisenden auch so und überrennen den Park. Zu viele Leute auf einem Fleck, was fast witzig ist, in einem sooooo großen Land!

Der Nationalpark Perito Moreno kennt dieses Phänomen der Massen nicht. Hier haben wir grandiose Natur und Ruhe zugleich – ein Genuss! Und dieses Mal nur Tageswanderungen! Hurraaaaa! Diese Ruhe brauchen wir nun doppelt, denn auf dem Weg hierher hatten wir Plattfuss am Bremach – mitten in der Prärie hat es zisch gemacht! Eine große Steinscherbe hat sich eiskalt in unsere fetten Reifen gebohrt. Heinz wechselt mit großer Kraftanstrengung den Reifen, die Muttern löst er indem er den Schraubenschlüssel mit Hilfe des Wagenhebers nach oben pumpt. Die Muttern sind so heftig angezogen, dass 2 Werkzeuge abbrechen, aber Heinz hat ein drittes und mit dem schafft er es! Wiedermal ein Hurraaaaa! Und zur Beruhigung aller Zuhausegebliebener, wir waren in der Pampa, ja, aber die nächste Straße, wo wir hätten Hilfe holen können, war lediglich 2 km entfernt! Alles gut!

Wir fahren weiter – die Abenteuer gehen weiter – liebe Grüße Petra und Heinz.